Leitungen
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17.01.2009

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Verdrahtung von Leitungen

1. Schleifen

Bei Verdrahtung von Netzen ist darauf zu achten, dass keine Schleifen entstehen. Insbesondere bei Multilayer-Boards mit einer durchgehenden Masse Fläche, können dadurch kritische Strahlungsquellen entstehen, da Schleifenflächen aus Hinleiter (Signalleitung) und Rückleiter (Masse) durch die vorhandene Massefläche bereits minimiert sind.

Schleifen 1 Schleifen 2

2. Stichleitungen

Teilweise im Widerspruch zum vorherigen Punkt steht dazu aber, dass bei Netzen in denen mehrere Punkte angefahren werden müssen, Stichleitungen vermieden werden sollten. Jede Stichleitung erzeugt eine Leitungsinhomogenität und verursacht damit Reflexionsvorgänge. Eine direkte Verbindung der einzelnen Punkte vermeidet Stichleitungen und minimiert damit die Reflexionen. Bei Stichleitungen an Pufferkondensatoren muss zudem die Leitungsimpedanz beachtet werden. Bei der Ausführung ist darauf zu achten das keine Schleifenflächen entstehen.

Stichleitungen 1 Stichleitungen 2

3. Leitungslänge

Leitungszüge sind so kurz wie möglich zu halten. Dabei gilt, je höher die Frequenz (Schaltflanken beachten), desto kürzer die Leitung und umso mehr Beachtung sollte der Leitung geschenkt werden.

Leitungslänge 1 Leitungslänge 2

4. Leitungsausführung

Rechtwinklige Leitungszüge sind zu vermeiden, weil es dort zu starken Reflexionsvorgängen kommt. Durch vermeiden von 90° Richtungswechsel werden diese Reflektionen verringert bzw. bei kreisförmigen Rcihtungswechseln vermieden.

Leitungsführung 1 Leitungsführung 2

5. Koppelabstand

Signalleitungen in benachbarten Lagen sollten möglichst rechtwinklig zueinander verlegt werden. Dadurch wird eine elektromagnetische Entkopplung der jeweiligen Lagen erzielt. Die Regel kann auch dadurch verdeutlicht werden, dass der Lagenabstand fast immer auch den minimalsten Koppelabstand zwischen zwei Leitungszügen darstellt und damit die höchste Koppelkapazität vorhanden ist.

Lagenauswahl 1 Lagenauswahl 2

6. Anschlüsse

Leitungen, die Signale zu einem anderen System ausserhalb der Leiterplatte übermitteln oder von ausserhalb übermittelt bekommen, sind direkt am Stecker abzuschliessen, bzw. zu filtern. Abschlüsse innerhalb der Leiterplatte sind zu vermeiden und diese Leitungen nicht über die gesamte Leiterplatte zu führen.

Anschluss 1 Anschluss 2

7. Abschlüsse

Leitungen mit hochfrequenten Signalen sind korrekt abzuschließen. Dadurch werden Reflexionen mit deren Folgen wie Über- und Unterschwinger vermieden.

Abschluss 1 Abschluss 2

8. Schlitz

Das Überkreuzen von Signalleitungen über Masseschlitze ist unbedingt zu vermeiden. Durch die erhebliche Verlängerung des Rückstromweges wird eine effiziente Antenne aufgespannt, Dabei wirkt die Masse noch als stark strahlende Schlitzantenne. Wird die Leitung längs des Schlitzes geführt kommt es zu einer Verringerung der Schleifenfläche und die parasitäre Schlitzantenne wird nicht erregt. Am idealsten währe allerdings eine Massebrücke am Ort der Schlitzüberkreuzung.

Diese Antennen können auch ungewollt durch Signalleitungen, die die Masseführung unterbrechen, entstehen. Dabei ist zu beachten, dass der Rückstrom schon in Bereichen die im Bereich von einem MHz liegen nicht mehr direkt zurückfliesst, sondern sich unter dem Hinleiter zurückbewegt. Ein Unterbrechung der Masse unterhalb des Hinleiters hat damit das Aufspannen einer Schleifenfläche zur Folge.

Schlitz 1 Schlitz 2

9. Verzweigung

Müssen Busleitungen in eine andere Signallage verzweigen, und befindet sich Masse Ebene zwischen den beiden Signallagen, kann es bei falscher Anordnung der Durchkontaktierungen zu einer

Schlitzbildung in der Massefläche kommen. Dies muss durch entsprechende Anordnung der Durchkontaktierungen vermieden werden.

Verzweigen 1 Verzweigen 2
Verzweigen 3 Verzweigen 4

10. Lagenwechsel

Ist bei Busleitungen ein Richtungswechsel mit Lagenwechsel durchzuführen, kann es zu einer Schlitzbildung in der Massefläche kommen. Dies muss durch entsprechende Anordnung der Durchkontaktierungen vermieden werden.

Richtungswechsel 1 Richtungswechsel 2
Richtungswechsel 3 Richtungswechsel 4

7. Leitungslängen bei differenziellen Signalen

Werden auf einer Platine Leitungen mit differenzielle Hochfrequenzsignalen aufgebracht, ist neben den Impedanzverhältnissen (Stripline Technik) auch auf identische Leitungslängen zu achten.

Leitung diff1 Leitung diff2

7. Anschluss von Koppelkondensatoren

Ströme zum stromverbrauchenden Bauteil sollten immer über den Koppelkondensator geführt werden. Die Anschlüsse zum Koppelkondensator sind so direkt wie möglich zu führen. Die Stromschleife vom Verbraucher zum Kondensator ist so klein wie möglich auszuführen.

Koppelkond1 Koppelkond2
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